Am Montag, 22 Tage nach Davitas Verschwinden, waren wir auf dem Weg nach Freiburg, um uns mit Freunden zu treffen. Mein Papa war noch in einem Termin, Mama war Essen mit einer Freundin und meine Schwester Rika im Training. Keiner war zu Hause.
Im Zug nach Freiburg mit miserablen Empfang klingelte mein Handy. „Hallo Frau Bürgelin, wir haben hier Ihren Hund“!
Mein Herz setzte aus. Ich war fassungslos. Der Anruf, auf den wir so lange gewartet hatten. Endlich!
Es war die Wirtin einer kleinen Wirtschaft beim Belchen. Sie erklärte mir, zwei Touren-Skifahrer hätten Davita am Gipfel aufgesammelt und mit ins Tal genommen. Sie seien jetzt hier bei ihr und essen etwas zu Abend.
Davita am Tag ihrer Rückkehr beim Tierarzt
Wir kehrten sofort um, holten Papa aus seinem Termin raus und machten uns zu dritt auf den Weg. Die beiden Herren aus der Schweiz hatten sich bereit erklärt Davita so lange mit zu sich zu nehmen, bis wir bei ihnen waren. Wir düsten also los. Geplagt von der Angst, ob sie es wirklich ist und der unbändigen Freude, die kleine Maus bald wieder bei uns zu haben.
Wir kamen an, klingelten und liefen durch das Treppenhaus nach oben. Die Türe ging auf und da war sie. Sie kam uns auf wackeligen Beinen entgegen getrippelt. Ich fiel auf die Knie und nahm meine so schmerzlich vermisste Maus in den Arm!
Wir hatten sie wieder. Unglaublich.
Sie hatte noch ihren Mantel und ihr Geschirr an. Sie war komplett unverletzt, aber sehr abgemagert.
Offensichtlich hatte sie die ganze Zeit in der Nähe des Gipfels in dem tiefen Schnee verbracht. Wie genau sie das überlebt hat, können wir uns nicht vorstellen, aber sie ist halt ein zäher Terrier. Sie hat schon als 2 Tage alter Welpe um ihr Überleben gekämpft und es geschafft und jetzt wieder. Man darf diese kleinen Sturköpfe einfach nicht unterschätzen.
Sie hat uns gezeigt, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte, auch wenn nicht mehr viel zu hoffen da ist.
Unser kleines Wunder vom Belchen!
Davita heute